Urwaldregen und Rhinoerlebnis - Reise mit Mathis Teil 2 inkl. Gastkommentar

Glücklich und mit vielen wunderbaren Erinnerungen und Fotos im Gepäck verlassen wir im neuen Jahr das Pafuri Camp im Norden des Krüger Parks und werfen noch einen letzten Blick auf den Limpopo River, der während unseres Aufenthalts eine Flut erlebte. Leider haben wir diese um wenige Minuten verpasst, aber haben es auf Handyvideos von einem anderen Guide gesehen, wie eine Flutwelle den Fluss in einen gewaltigen Strom verwandelte. Dort wo wir zwei Tage zuvor im Flussbett waren, steht das Wasser jetzt mindestens drei oder vier Meter hoch!

Wir machen noch ein letztes Mal im größten Nationalpark Südafrikas Halt und zwar im Punda Maria Rest Camp. Hier haben wir nur eine Übernachtung gebucht, die wir in erster Linie zum Wäsche waschen und Koffer sortieren nutzen.

Frisches Brot und Milch fürs Frühstück
Frisches Brot und Milch fürs Frühstück

Am nächsten Morgen geht es früh los in eine Gegend, die Flo und ich auch noch nie besucht haben. Da sich Mathis - auch studiumsbedingt - sehr für Wälder interessiert, haben wir Tzaneen für zwei Nächte Aufenthalt ausgesucht. Hier gibt es einen riesigen Urwald, durch den man tolle Wanderungen unternehmen könne. So war jedenfalls der Plan. Effektiv regnet es allerdings beide Tage unseres Aufenthalts fast durchgehend. Irgendwoher muss das ganze Grün ja auch kommen... Zum Glück haben wir wenigstens eine tolle Unterkunft. Wir haben ein Gästehaus auf der Kuhestan Organic Fruit Farm gebucht. Es werden in kleinem Stil Himbeeren und Avocados angebaut und zu den Anbaugebieten gehört ein wunderschöner weitläufiger Garten, den wir sehr genießen und in dem Mathis ausgiebig mit den beiden Hunden spielt.

Im Preis inbegriffen ist, dass man frisch gebackenes Brot, Eier, Milch und selbstgemachte Marmelade im Gästehaus bereit gestellt bekommt. Alles schmeckt sehr gut und vor allem Mathis und ich erfreuen uns sehr an dem ausgiebigen Frühstück.

Im Regen im Urwald in Tzaneen
Im Regen im Urwald in Tzaneen

An unserem zweiten Tag, als es nachmittags immer noch regnet, wagen wir uns wenigstens im Auto in den Wald. Der Woodbush Forest ist ein Urwald wie er im Buche steht. Wirklich schade, dass wir ihn nicht durchwandern können. Mit Heinz fahren wir noch zu den Debugeni Falls. Schöne Wasserfälle, an denen wir ohne so viel Wasser von oben sicher länger verweilt hätten.

Von Tzaneen aus fahren wir, nicht ohne noch einen großen Marmeladenvorrat auf der Farm gekauft zu haben, weiter in den Marakele Nationalpark. Dort schlafen wir im Tlopi Tented Camp. Dies war übrigens meine allererste Unterkunft in Südafrika, als ich mit Flo 2014 zum ersten Mal das Land bereiste. Die Zelthütten sind schön an einem See gelegen mit den Bergen im Hintergrund und viel Wildnis um uns herum.

Irgendwie scheint das Karma an diesem Ort aber nicht auf unserer Seite zu stehen: Flo bricht auf dem Holzboden der Veranda ein und schürft sich sein ganzes Bein auf und ein großer Holzkohlesack reißt später an fast derselben Stelle auf und verteilt die ganze Holzkohle auf dem Boden statt auf dem Grill.

Verunfallter Flo
Verunfallter Flo

Hier gehen wir nochmal mit Mathis auf Game Drive und buchen auch einen geführten Game Drive mit dem Guide Sidney, den wir bereits 2014 kennen gelernt haben und der kürzlich (und zum wiederholten Male) zum besten SANParks Guide gekürt wurde. Der sehr lehrreiche Morning Game Drive mit Sidney wird dann (wie von Flo und mir erhofft) mit einem ganz besonderen Erlebnis gekrönt: Wir dürfen zu Fuß ganz nahe an eine Gruppe Breitmaul-Nashörner heran und Fotos vor ihnen machen. Sidney beschäftigt sich sehr viel mit den Nashörnern im Park, kennt sie alle „persönlich“ und kann deshalb verantworten mit Gästen zu Fuß näher an sie heran zu gehen. Wahnsinn, dieses Gefühl auf gleicher Ebene mit diesen riesigen, ganz ruhigen Tieren zu stehen - wirklich sehr beeindruckend.

Ganz nahe am Nashorn im Marakele Nationalpark
Ganz nahe am Nashorn im Marakele Nationalpark

Mit diesen eindrucksvollen Erlebnissen verlassen wir den letzten Nationalpark auf der Reise mit Mathis und wenden uns nun wieder dem Großstadt-Dschungel zu.

Uns bleiben noch zwei Nächte mit Mathis in Johannesburg, bevor er wieder zurück ins kalte Deutschland fliegt, und die wollen wir natürlich noch voll ausnutzen. Als Unterkunft haben wir natürlich wieder unsere Lieblings-Airbnb Wohnung bei Sibylle ausgesucht. Die Wohnung ist zwar eigentlich nur für zwei Personen konzipiert, aber Mathis wird einfach im privaten Gästezimmer von Sibylle untergebracht und wir sind alle sehr glücklich mit dieser Lösung.

In Joburg machen wir mit Mathis die obligatorische Hop On-Hop Off-Bustour, um einen Überblick über die ganze Stadt zu bekommen. Dank der neuen grünen Buslinie, können wir nur ein paar Meter von unserer Wohnung entfernt in den Bus einsteigen - sehr praktisch.

Gegessen wird in unserem Favoriten dem Grill House und im Hudsons Burger Joint in Parkhurst - Mathis wollte unbedingt nochmal die guten südafrikanischen Burger essen.

Viel zu schnell geht auch die Zeit in Joburg vorbei und wir müssen Mathis schon wieder zum Flughafen fahren. Dank zweistündiger Verspätung seines Fliegers nach Istanbul haben wir noch etwas gemeinsame Zeit am Flughafen, doch irgendwann heisst es dann tatsächlich Abschied nehmen. Ich reiße mich zusammen und schaffe es nur ein ganz kleines bisschen zu weinen.

Abschließend kann ich festhalten, dass wir in diesen drei Wochen so unglaublich viel erlebt haben, dass ich nicht annähernd alles hier aufschreiben kann und wir uns gleichzeitig sehr glücklich schätzen können Mathis so viel von unserem Lieblingsreiseland haben zeigen zu können. Es war eine wunderschöne Reise mit dir, Mathis, und ich bin sehr froh einen Teil unserer 180 Tage in Afrika mit dir gemeinsam erlebt haben zu können.

 

Liebste Grüße, Anika


Gastkommentar von Mathis

Auch Mathis hat ein eigenes kleines Fazit zu seiner Reise durch Südafrika geschrieben, welches ihr hier lesen könnt:

 

Drei erlebnisreiche Wochen in Südafrika liegen hinter mir. Und ich muss sagen: Es ist ein fantastisches Land.

Nicht nur aufgrund all der Tiere und der Landschaft, sondern vor allem wegen den sympathischen Menschen und ihrer Lebenseinstellung. Die gewisse Lockerheit und Entspanntheit im Alltag nimmt man auch als Gast gerne an.

An Tieren haben mir die Wildhunde besonders gut gefallen. Wir konnten an zwei aufeinander folgenden Tagen ein Rudel lange beobachten und haben vieles über die sehr sozialen Hunde gelernt.

Ein Lieblingsereignis zu nennen fällt mir dennoch schwer. Dafür war es zu vielseitig und abwechslungsreich. Es ist viel mehr die Reise im Großen und Ganzen, an die ich immer wieder zurückdenken muss.

Die gemeinsame Zeit mit Ani und Flo, in einem unbekannten Land, war einfach ein super Erlebnis. An euch beide noch einmal ein ganz großes Dankeschön für diese Zeit, ich habe sie sehr genossen. Ihr habt diese Reise erst zu dem gemacht, was sie war: Ein Abenteuer, das mir immer in Erinnerung bleiben wird.

 

Bis bald, wo auch immer

Euer Mathis

 

Infobox

 

Den Teil 1 des Reiseberichts über die gemeinsame Reise mit Mathis könnt ihr hier lesen.

 

Krüger Nationalpark

Kuhestan Farm Gäste Cottage

Marakele Nationalpark

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