Glamping zurück in Südafrika

Lang ist es her seit unserem letzten Artikel. Es war viel los und es blieb wenig Zeit fürs Fotos bearbeiten und Artikel schreiben. Jetzt möchten wir aber, dass es hier wieder weiter geht und wir werden natürlich auch berichten, was alles so passiert ist in den letzten Monaten. 

Nun geht es aber erstmal zurück nach Südafrika in den November letzten Jahres. Wir sind frisch aus Zimbabwe zurück nach Südafrika gekehrt und erfreuen uns nach "entbehrungsreichen" Wochen in Zambia und Zimbabwe über gut ausgestattete Supermärkte und tatsächlich auch mal Fast Food (der Appetit vergeht uns allerdings auch wieder, der McDonalds in Musina ist sogar bei diesen vergleichbar niedrigen Standards mies). Da wir etwas früher als geplant von unserer Tour nach Zambia zurück sind, haben wir einige Nächte zusätzlich zur Verfügung und füllen diese recht spontan mit Unterkünften und Campingplätzen. Die erste Nacht verbringen wir auf dem Campingplatz im Forever Resort in Tshipise. 

Dort nutzen wir tatsächlich auch ein paar der Aktivitäten im Resort und gehen Minigolf spielen, testen die Trampoline, klettern auf den Aussichtspunkt (Flo) und erfrischen uns im Pool (wahlweise verschiedenen Becken mit den Temperaturstufen warm, heiss und krebsrot-heiss). Für meinen Teil (Anika) bin ich auch wirklich einfach froh wieder im bekannten und einfach zu bereisenden Südafrika zu sein. 

Den nächsten Stopp machen wir in Louis Trichardt. Eine etwas komische Stadt, die wir wegen ihrer Nähe zu zwei Lodges besuchen, von denen wir schon viel positives gehört haben und wir auch für unsere inAFRICA-Gäste näher kennenlernen möchten. Für Louis Trichardt ist schlechtes Wetter angesagt und Campingplätze gibt es in der Stadt nicht wirklich, weshalb wir uns ein Zimmer im hübschen Schimpers View Boutique Guest House gebucht haben - chic! Am Guesthouse gibt es nichts zu bemängeln, allerdings wirkt alles etwas unpersönlich. Die Eigentümer sehen wir nicht und die Abfertigung ist etwas anonym. Wir bleiben aber sowieso nur eine Nacht und fahren am nächsten Morgen früh weiter nach Madi a Thavha. Dort hat Flo eine Tagestour gebucht und ich bleibe auf dem grossen Gelände zurück und widme mich dem Blogschreiben. 

Die Tour von Flo führt durch das Venda-Land, ganz im Nordosten von Limpopo mit dem geplanten Ziel, den heiligen Lake Fundudzi im ebenfalls für die Venda heiligen Forest "Thathe Vondo" zu besuchen. Für den ganzen Tag hat Flo einen persönlichen Guide und Fahrer, mit dem es zunächst entlang der R523 und in das Dzata-Museum geht, wo in einer kleinen aber feinen Ausstellung die Kultur und Geschichte der VhaVenda nähergebracht wird. Amüsant ist hier allerdings mein "Guide", der pflichtbewusst durch die Ausstellung führt und jeden (!) Text mit sehr afrikanisch-englischem Akzent abliest. Weiterführende Fragen kann er leider nicht beantworten. Und als mitten in der Führung ein Unwetter hereinbricht und dann auch noch der Strom ausfällt (Loadshedding?), helfen ihm drei andere Leute mit ihrem Handy als Taschenlampe. An Einsatz mangelt es nicht!
Weiter geht es entlang dem Ort, wo Cyril Ramaphosa (resp. seine Eltern) herkommen und dann in den heiligen Wald. Hier wäre geplant, dass uns ein autorisierte Guide zum See führt (alleine ist das nicht erlaubt), aber aufgrund des vielen Regen wird das auch mit dem Geländewagen eine Rutschpartie, so dass wir gemeinsam entscheiden darauf zu verzichten. Zu einem Aussichtspunkt über den Thathe Vondo-Dam reicht es trotzdem noch und beim nächsten Aussichtspunkt, den Phiphidi Waterfalls, ist der gröbste Regen auch schon wieder vorbei.

Für eine Nacht in der zweiten Unterkunft (Leshiba), die wir besuchen wollten, reicht es leider nicht, dort hat kurzfristig eine grössere Gruppe die gesamte Anlage übernommen - schade. Deshalb geht es weiter in eine bei uns sehr beliebte Region: Magoebaskloof. Hier steht trotz regnerischer Wettervorhersage drei Tage Camping für uns auf dem Programm - allerdings Camping der glamourösen Art, dem so genannte Glamping. 

Vorher stocken wir aber unsere Vorräte noch auf und sind seit langem mal wieder in einer grösseren Mall in Polokwane. Ich freue mich richtig mal wieder in einen Woolworths gehen zu können (es sind die kleinen Dinge). Eigentlich wollten wir auch noch Lunch bei Mugg & Bean essen, allerdings sind wir grad voll im Loadshedding, weshalb die meisten Gerichte nicht angeboten werden konnten. Einkaufen ging aber zum Glück trotzdem und mit einem vollen Kühlschrank geht es für uns weiter ins Zwakala River Retreat auf den Kholo's Campsite. Zum River Retreat gehören auch einige wenige Cottages und eine Brewery. Das Gelände ist allerdings sehr weitläufig und wir bekommen auf unserem privaten Stellplatz nichts vom sonstigen Geschäft mit. Es ist ein wundervoller Campsite direkt am Wald gelegen, angrenzend an einen Bach. Die Vögel zwitschern um die Wette, das Wasser plätschert fröhlich vor sich hin, wir geniessen die Natur und die Ruhe und sind ganz bei uns. Zum Campsite gehört ein kleines Gebäude mit Küche, Badezimmer und eine tolle Aussendusche. Genau in dem Moment, in dem wir diese testen, stattet uns die Besitzerin einen Besuch ab, um zu fragen, ob alles in Ordnung sei. Was für ein Timing ;-) 

Für den nächsten Morgen hat Flo eine Tour mit dem Birding-Guide Paul Nkhumane gebucht, mit dem er zusammen mit unserer Freundin Jay bereits vor einigen Jahren eine Tour durch den Indigenous Woodbush Forest bei Kurisa Moya unternommen hat. Die Tour ist für Flo sowieso ein grosses Highlight und für mich einfach spannend zu beobachten, wie Paul sämtliche Vögel an ihrem Ruf und teils aus grosser Entfernung erkennen kann. Ich lerne, dass die Erkennung über den Ruf bei diesen Waldvögeln meist die einzige Möglichkeit ist, diese zu finden, weil sie sich so gut verstecken und scheu sind. Paul hat auch seinen portablen Bluetooth-Lautsprecher dabei, mit dem er hin und wieder Vogelstimmen abspielt um diese anzulocken oder zu orten. Vor allem ist dieser Lautsprecher aber berühmt-berüchtigt, weil während der Tour darauf mehrmals in ohrenbetäubender Lautstärke sein Handy-Rufton klingelt. Als Person, die bei weitem nicht so tief im Birding-Game drin steckt, wie Flo es tut, ist es doch auch einfach nur lustig zu beobachten, was für Anstrengungen unternommen werden, um einen Blick oder natürlich auch ein Foto eines besonderen Vogels zu erhaschen. Ansonsten war unser mehrstündiger Waldspaziergang mit Fokus Vögel ziemlich nass, aber auch sehr mystisch, da wir keinen anderen Menschen begegnen und immer wieder Nebelwogen durch den Wald wabern. 

Nach der Aktivität am Vormittag beziehen wir unseren nächsten Campingspot, den wir wieder ganz für uns alleine haben und dieses Mal noch etwas edler ist. Auf einer Kräuter- und Macadamia-Farm werden neben Cottages auch zwei private Campsites angeboten und wir hatten Glück und konnten das Forest Camp ergattern. Meistens sind diese beiden Campsites nämlich ausgebucht, wir bemerken dann auch schnell warum. Neben einer fantastischen Aussicht haben wir hier unseren eigenen Unterstand mit Esstisch in einer halb offenen Hütte, ein Badezimmer mit Dusche, einen eigenen Pool und sogar eine Outdoor-Badewanne. Auf dem Tisch stehen frische Blumen und in der Info-Mappe liegt ein Willkommensbrief persönlich an uns gerichtet und mit aktueller Wettervorhersage. Wir sind ziemlich begeistert und lassen uns auch von dem immer noch oft regnerischen Wetter die Laune nicht verderben. 
Am Nachmittag lernen wir die Besitzer (inkl. Hund) kennen, die uns auch gleich noch den etwas grösseren anderen Stellplatz zeigen, der wegen einer kurzfristigen Absage für eine Nacht leer steht. Auch dieser ist sehr hübsch und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet, aber wir sind uns einig, dass wir sofort das Forest Camp wieder buchen würden. Die Aussicht auf den dichten Wald ist einfach fantastisch. Wir können von unserer Terrasse aus sogar die scheuen und seltenen Sykes/Samango Monkeys beobachten, die sich grazil durch die Bäume schwingen, aber im Vergleich zu Baboons oder Vervet Monkeys nie aufdringlich in Menschennähe kommen. 

Uns gefällt es auf unserem Campsite so gut, dass wir ihn für zwei Tage gar nicht verlassen. Zugegebenermassen war das schlechte Wetter ein weiterer Grund dafür, aber wir genossen unsere Pause auch mal sehr. Schliesslich war es auch eines unserer Ziele dieser Reise öfter mal länger an einem Ort zu bleiben und es ruhiger angehen zu lassen. Und die Outdoor-Badewanne haben wir natürlich trotz schlechtem Wetter ausprobiert. 

Nach zwei Nächten auf dem Forest Campsite sind wir aber auch froh, dass es als nächstes wieder in den Kruger gehen wird, wo wir auch auf besseres Wetter hoffen. 

Als erstes ging es nach Satara. Nachdem wir in Zambia teilweise vom Safari-Erlebnis eher enttäuscht waren, tat es doppelt gut wieder durch den Kruger zu fahren und eine tolle Sichtung nach der anderen zu haben - ohne gross danach suchen zu müssen. 

Unser nächster Programmpunkt war dann der Bushmans Walking Trail von SANParks, der vom Berg En Dal Camp aus startete. 2016 hatten wir bereits einen ersten SANParks Walking Trail, damals im Norden vom Kruger, gebucht und dabei unser erstes Pangolin (Schuppentier) gesehen. Somit ist dieser Trail für uns für immer in wunderbarer Erinnerung. Nun wollten wir dieses besondere Erlebnis auch ganz im Süden des Parks einmal ausprobieren. Der Bushman Trail ist neben der Erfahrung zu Fuss im Bush unterwegs zu sein, insbesondere dafür bekannt, dass man mehrere Orte mit Felsmalereien und Orte früherer Zivilisation besucht, die teilweise bis zu mehrere tausend Jahre alt sind. 

Der Check-In findet noch im Main Camp statt. Dort lässt man sein Auto dann stehen und packt Koffer und alles was man sonst noch braucht in einen sehr robusten Anhänger, der hinter einen Gamedrive-Hilux gespannt wird und dann inklusive uns und den 5 anderen Gästen + zwei Guides zum ca. eine Stunde entfernten Trails-Camp gebracht wird. Das Camp wurde erst vor einem Jahr renoviert und wirkt etwas spartanisch, aber zumindest recht neu und gepflegt. Neben einer überdachten Area zum gemeinsamen Essen mit Blick auf ein kleines Wasserloch, gibt es ansonsten noch eine Küche und die einzelnen Hütten für die Guides und Gäste. Nach der Ankunft gab es noch eine Einweisung in die Verhaltensregeln für Safari zu Fuss vom grimmig aussehenden Head-Guide Nicol. Dabei wurde vor allem an Beispielen von "dummen" anderen Touristen erklärt wie wir uns nicht verhalten sollten. Alles richtig und sinnvoll, aber doch auch etwas nervig, dass immer wenn es um den Stereotyp "naives Frauchen, die zum ersten Mal im Busch ist und von nichts eine Ahnung hat" demonstrativ ich angeschaut und von mir ein "okay, verstanden" erwartet wurde. Schon mal nicht der beste Start ins Verhältnis zwischen Guide und mir. Der Back-Up Guide war eine gestandene Frau, die für die gute Stimmung sorgte und uns gleich versicherte, dass der Lead Guide zwar immer so grimmig schauen und nie lachen würde, eigentlich aber ganz nett und kompetent sei. Dass die beiden unter sich nicht die besten Freunde waren, stellte sich später aber auch noch heraus. Tatsächlich führten die beiden sonst in einem jeweils anderen Team die Walking Safaris. 

Am nächsten Morgen hiess es dann früh aufstehen und raus zum ersten Walk. Diese Walks sind körperlich meist nicht wahnsinnig anstrengend, weil man auch immer wieder stehen bleibt, um etwas genauer zu betrachten und doch ist man ca. 5-6 Stunden unterwegs. 

Das Gebiet war bis vor ein paar Jahren für eine hohe Nashorn-Dichte bekannt. Heute sieht man allerdings aufgrund der starken Wilderei (insbesondere an den Grenzregionen des Nationalparks) kaum noch Nashörner. Wir hatten leider während den 3 Tagen nicht einmal das Glück auch nur Nashorn-Kot zu sehen. Eine extrem traurige Tatsache. Deshalb konzentriert man sich eher auf die kleinen Dinge, die Umwelt und eben auch die Bushman Paintings, über die wir viel gelernt haben. Während einem der Walks stoppt unser Guide und hebt einen schwarz-gelben Käfer auf, um seine zuvor schon mehrfach geäusserten Warnungen, dass man im Busch nichts essen sollte was besonders farbig ist, auch an diesem Exemplar zu bestätigen. Dieser Käfer würde zum Beispiel ein übel riechendes Sekret absondern, das wir auch riechen könnten. Er hebt den Käfer in seiner Hand unter Flos Nase, der im nächsten Moment aufschreit und sich die Hände vors Gesicht schlägt. Der Käfer hat in dem Moment, in dem er Flos Gesicht näher kam, nämlich auch noch seine nächste Waffe - ebendiese ätzende Substanz zielgenau zu versprühen - gezogen. Diese Substanz trifft Flo in beide Augen, sodass er schmerzerfüllt einige Minuten kaum mehr sehen kann. Nun war es an mir mein verbales Gift in Richtung des Guides zu versprühen für dieses vollkommen verantwortungslose Verhalten. Schliesslich wusste er ganz genau, dass der Käfer bei Gefahr dieses Verhalten zeigt (oder hätte es zumindest wissen müssen). Mit viel Wasser ausgespülten Augen ging es nach einiger Zeit wieder, sodass wir unseren Marsch fortsetzen konnten. 

Nach dem ersten Walk folgt ausserdem beim Umziehen und Duschen noch der nächste Schreck auf uns. Das Gebiet, in dem wir unterwegs waren, war voller Zecken, die nun überall an unserer Kleidung und auch auf uns zu finden sind. Und wir sprechen hier nicht von zwei-drei Zecken, sondern Dutzenden, welche teilweise kaum grösser als ein Pfefferkorn sind. Geraume Zeit verbringen wir nach den Walks also auch noch jeweils damit uns gegenseitig nach Zecken abzusuchen und diese mit speziellen Zeckenzangen zu entfernen. Noch nie habe ich so viele Zecken gesehen und hatte so viele Zeckenstiche. Zum Glück haben wir die Zecken immer so schnell entfernt, dass keine von ihnen wirklich anfangen konnte Blut zu saugen und wir beide auch keine Infektion oder ähnliches davon getragen haben. Trotzdem ist das Ganze unglaublich nervig und unangenehm. 

Neben den Zeckenstichen hat Flo ausserdem auch noch weitere Bisse aus dem Bettzeug unserer Hütte davon getragen, die erst einige Tage später zum Vorschein kamen: Bettwanzen. In dieser Hinsicht ist dieser Walkingtrail also nur bedingt zu empfehlen, resp. wir hatten sonst vielleicht auch einfach Glück beim Reisen?

Mit unserem Lead-Guide ging es auch nicht gut weiter. Neben seiner ständig mürrischen Art, war sein Umgang bei einer der wenigen Tierbegegnungen, die wir auf den Walks hatten, nicht so wie wir es uns wünschen würden. Bei einem der letzten Walks stiessen wir auf einen Elefantenbullen, der neugierig war, aber deutlich Distanz zu uns hielt. Der Guide hielt es allerdings für richtig, dass er die Distanz zwischen ihm, der Gruppe und dem Elefanten verringerte und mit einem Stock in seine Richtung fuchtelte. Daraufhin kam der Elefant auf uns zu. Uns wurde erst angewiesen uns nicht zu bewegen und dann von dem Backup Guide uns hinter einen Busch zu stellen. Da ich am nächsten zu diesem Busch stand, kam ich dieser letzten Aufforderung nach. Als die Situation dann glimpflich endete, konnte ich mir dann allerdings vom Head-Guide anhören, warum ich mich bewegt hätte und in spöttischem Ton, dass ich wohl Angst gehabt hätte. Sehr unschön, wenn die mangelhafte Kommunikation zwischen den Guides auf dem Rücken der Gäste ausgetragen wird. 

Ich bin ziemlich froh, als wir das Erlebnis Walkingtrail nach drei Nächten wieder beenden und ich mich nicht mehr um Zecken, sonstige Viecher, schlecht gelaunte Guides und mieses Wetter kümmern muss. Insbesondere letzteres schlug auch bei der ganzen Gruppe auf die Stimmung, denn mit soviel Regen, Wind und Temperaturen zwischen 12°C und maximal 17-18°C rechnet man im November im Kruger eher weniger.

Wir geniessen die nächsten zwei Nächte ganz entspanntes Camping und deutlich besseres Wetter in Skukuza und haben unter anderem einige grossartige Sichtungen mit Leoparden, Wildhunden und Löwen. Auf einem gemütlichen Abendgamedrive laufen uns beispielsweise eine Löwenmama mit ihren drei halbwüchsigen Jungen direkt auf der Strasse entgegen. Die vier sind auf dem Weg zum Fluss, ziemlich vollgefressen und ganz entspannt. Wir können hinten / neben ihnen her fahren und haben die Sichtung für sicherlich 20 Minuten ganz für uns alleine. Ein super tolles Erlebnis. Später legen sich die vier Löwen im Flussbett für ein Schläfchen hin, sodass man sie gut von der Brücke aus beobachten kann und einige Zeit später ist die Brücke dann auch voll mit anderen Autos und Gamedrive-Fahrzeugen. Lustigerweise treffen wir auf einem dieser Game-Viewer unsere Freundin Jay, die gerade für einen Pressetrip einige Nächte in der Kruger Shalati Lodge verbringt. 

Mit unserem Henry sind wir übrigens sehr zufrieden. Erwähnenswert ist bisher einzig ein platter Reifen, der uns glücklicherweise auf dem Parkplatz in Lower Sabie auffällt und somit einigermassen komfortabel gewechselt werden kann. Die Betonung liegt allerdings auf "einigermassen", da die Kurbelstange mit dem Wagenheber leider nicht kompatibel ist und Flo deshalb von Hand mit einem Schraubenzieher unter dem Auto liegend improvisieren muss. Die darauffolgenden Rückenschmerzen mussten in Johannesburg dann von einem Chiropraktiker wieder behoben werden, aber immerhin konnten wir ohne Probleme weiterfahren und der Reifen war in Rekordzeit gewechselt.

Nach Safari und Camping im Kruger machen wir uns wieder auf den Weg zurück nach Johannesburg. Zum Abschluss unseres Zambia-Trips und der verlängerten Rückreise durch Südafrika sind wir uns in dem Punkt einig, dass Zambia durchaus eine Reise wert ist, es aber Self-Drive-Safari-technisch nicht mit Südafrika bzw. dem Kruger NP aufnehmen kann. 

Zurück in Joburg gibt es einiges an Pflicht-Aufgaben zu erledigen, wie z.B. ein Service für Henry (inkl. Reifen flicken), einmal das komplette Auto aus- und wieder einräumen und alles putzen bzw. waschen. Schliesslich soll Henry für den nächsten Reiseteil wieder vorzeigbar aussehen. Neben all diesen Aufgaben, geniessen wir es aber auch wieder in Johannesburg zu sein und besuchen ein paar neue tolle Orte. Zum Beispiel den Prison Break Market. Ein dauerhafter Markt, auf mehrere grosse Halle verteilt mit selbst gemachten Lebensmitteln, Kunsthandwerk, Kleidung und einer Foodhall. 

Das grösste Highlight ist für mich aber die hinterste Halle, die ein Clay Cafe beinhaltet. Hier kann man Keramikstücke selbst bemalen und gestalten und dabei essen und trinken. Ich hatte von diesem Konzept schon aus England gehört, es aber bei uns in der Schweiz oder in Deutschland noch nie angetroffen. Da ich Keramik - vor allem Tassen - liebe und vor zwei Jahren einen Töpferkurs besucht habe, war ich Feuer und Flamme im Clay Cafe eigene Keramikstücke zu gestalten. Leider ist das Cafe meist mehrere Wochen im Voraus ausgebucht, sodass wir nicht spontan starten konnten. Aber ich nahm es auf meine "Unbedingt To Do-Liste" dies beim nächsten Mal in Johannesburg anzugehen (Bericht folgt). 

Ebenfalls neu entdeckt haben wir Father Coffee. Eine Kaffeerösterei aus Johannesburg mit Cafes, in denen ich den besten Kaffee überhaupt getrunken und einen fantastischen Käsekuchen und Zimtschnecken gegessen habe. Das Cafe in Rosebank sollte fortan zu einem wichtigen Anlaufpunkt für mich werden, wenn es um Kaffee geht. 

Ein weiteres Highlight steht für uns in Joburg auch noch an. Wir haben Karten für das Parklive Festival, bei dem Jeremy Loops (einer unserer Lieblingssänger aus Südafrika) auftritt. 

Bei bestem Wetter haben wir einen tollen Nachmittag auf dem Festival, das sehr entspannt und ungezwungen daher kommt. Die Stimmung ist super und das Konzert grossartig. Wir haben eine richtig gute Zeit. 

Eigentlich hätte nach dem Konzert noch Rugby auf einer Grossleinwand gezeigt werden sollen, allerdings ist genau mit Ende des Auftritts von Jeremy Loops mal wieder Stromausfall, sodass alle zuhause Rugby schauen müssen. 

Für uns steht der nächste Abschnitt unserer Zeit im südlichen Afrika bevor: Marc, ein Freund von Flo, reist zusammen mit seiner Freundin Isa für zwei Wochen mit uns mit. Dazu mehr im nächsten Artikel. 

 

Alles Liebe,
Ani

 

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