Familienreise nach Südafrika: Reiseplanung

 

KAPITEL 1: Reiseplanung in
Covid-Zeiten

 

Bei der ganzen (Süd-)Afrika-Motivation von Anika und mir war es irgendwann klar, dass nach der Reise mit meiner Familie 2017, auch Anikas Familie einmal mit uns nach Südafrika reisen wollte. Wir freuten uns darüber sehr, denn unsere Leidenschaft zu teilen und vor Ort zu zeigen ist für uns einfach das Schönste. 

Mit dabei sein werden Anikas Mama Heike, ihr Ehemann Stephen und Anikas Bruder Mathis, der uns bereits einen Teil der 180 Tage 2016/17 begleitete. Irgendwann 2019 war also klar: Gemeinsame Ferien sollten es demnächst einmal sein. Da Anika und ich aber für Februar 2020 bereits Pläne hatten (Benefiz-Tennisspiel von Federer & Nadal in Cape Town, sowie meine Pilotenlizenz-Verifizierung) und Anikas Bruder zu dem Zeitpunkt seine Masterarbeit beendete, wurde 2021 angepeilt.

Voller Vorfreude haben wir uns dann Weihnachten 2019 an die Planung gemacht, Routen entworfen und uns zusammengesetzt, um 2021 eine Reise zu fünft nach Südafrika zu planen.

Schnell war klar, dass es hauptsächlich Safari sein sollte, nicht zu viele Streckenkilometer und ein Mix aus Stadt, Landschaft und Tiere – und warm sollte es sein. Im Januar 2020 haben wir dementsprechend sämtliche Buchungsanfragen für eine dreiwöchige Reise abgeschickt, zum Glück aber noch nichts definitiv bestätigt resp. bezahlt.

Während wir im Februar 2020 in Südafrika waren, brach COVID über die Welt herein. Bis im Sommer 2020 war mit Reisen nach Südafrika erstmal Pause und erst im August, als alles wieder recht normal schien und Südafrika die Grenzen wieder öffnete, entschieden wir uns die Reise für den Februar wieder anzupeilen. Wir reichten Ferien ein und buchten die Unterkünfte. Keine drei Monate später war dann auch dieser Traum wieder vorbei und es war klar: Mit den aktuellen (Quarantäne-)Regeln ist eine Reise nach Südafrika nicht möglich. Schweren Herzens verschoben wir alles auf 2022.

 

Dabei mussten leider auch einige (kleine) Anpassungen im Routenverlauf in Kauf genommen werden, da z.B. Nottens Bush Camp mit den ganzen Absagen und Verschiebungen gewisse Doppelbuchungen und nur begrenzt Platz hatte.

Ein halbes Jahr vor der Reise (Sommer 2021): Wir sind alle gesund und geimpft, die erneute COVID-Winterwelle in Südafrika war weniger schlimm als zunächst befürchtet, ein Teil meiner Familie war soeben auf Camping-Tour im Land und bestätigt auch unsere persönlichen Erfahrungen: Südafrika sollte 2022 auch mit der Familie zu bereisen sein, das sollte klappen!

Wir buchen Flüge (ab Frankfurt mit Lufthansa) und ein Mietauto für Februar 2022. Weil wir mittlerweile auch im südafrikanischen Freundeskreis von der Reise erzählt haben, hat sich ausserdem ergeben, dass uns unser Freund und Guide Andrew Nsala, eine (Self-Catering) Unterkunft im Timbavati, günstig vermittelt hat und wir tauschen diese kurzerhand gegen zwei Nächte Satara im Kruger Nationalpark aus. Zudem teilte Andrew uns mit, dass er während dieser Zeit frei sei und Anika und ich waren natürlich begeistert: Klar nehmen wir ihn mit auf die Tour!

 

Drei Monate vor der Reise (Anfang Dezember 2021): Eine neue COVID-Variante führt dazu, dass viele Länder die Einreisebestimmungen aus Südafrika wieder verschärfen und man sich bei Rückkehr verpflichtend in Quarantäne begeben muss. Ich muss selbst kurzfristig eine eigene Reise im Dezember zum Arbeiten von Südafrika aus absagen bzw. verschieben. Während die Schweiz zum Glück (und vernünftigerweise) nach kurzer Zeit die Reisebestimmungen wieder anpasst, wartet Deutschland mit den Bestimmungen ab. An Weihnachten versuche ich Optimismus zu verbreiten und überzeuge alle, die Ferien weiterhin anzupeilen und noch nichts abzusagen.

Ein Monat vor der Reise: In den ersten Januarwochen hole ich meinen geplanten Aufenthalt in Südafrika nach und Deutschland hebt die Quarantäneregeln wieder auf. Endlich sind wir wieder überzeugt, dass die Reise stattfinden wird! Also checken wir alles nochmals durch, schreiben die Unterkünfte an, prüfen die Unterlagen und stellen eine Reisedokumentation zusammen.

 

Eine Woche vor der Reise: Jetzt geht es darum bloss keinen positiven COVID-Test zu erhalten. Nicht wegen der Krankheit (mittlerweile sind alle dreifach-geimpft), sondern weil dieser PCR-Nachweis nach wie vor für die Einreise nach Südafrika benötigt wird. Wir kennen genug Fälle aus dem Freundes- und Bekanntenkreis, welche beim Test für eine Reise überraschend feststellen mussten, dass sie zwar keine Symptome haben, aber tatsächlich COVID-positiv getestet wurden und ihre Pläne ordentlich durcheinander gewirbelt wurden. Entsprechend gehen wir für gut eine Woche vor der Reise mehr oder weniger in Selbstisolation, soweit dies im normalen Alltag möglich ist.

Ein Tag vor der Reise: Sämtliche COVID-Tests sind bisher negativ bestätigt worden, ausser die von Anika und mir. Es ist Freitagabend und unser Test bereits über 24 Stunden her. Das Labor der Teststelle meldet auf der Website, dass sie die Resultate aufgrund zu grosser Nachfrage nicht mehr fristgerecht innert 24 Stunden liefern können. Wie bitte?! Telefonisch erreichen wir nur ein Band resp. eine Warteschlaufe. Eine E-Mail-Adresse für „falls sie kein Resultat innert 24h erhalten haben, schreiben sie uns bitte hier eine E-Mail“ kommt als nicht zustellbar („Failed: Unknown Recipient“) zurück. Die Teststelle hat geschlossen und wir reisen am nächsten Mittag los nach Frankfurt und benötigen nun einfach dringend das Testergebnis. Kurzerhand entscheiden wir nach 19 Uhr erneut zum Testlabor zu gehen - vielleicht haben wir ja Glück und es ist noch jemand da oder zumindest eine Kontaktmöglichkeit vorhanden. Überrascht stellen wir vor Ort fest: Die Türen sind weiterhin offen, einiges an Personal ist noch am Arbeiten und unserer Bitte nach den Testresultaten wird ohne Nachfrage oder Widerrede sofort nachgekommen. Eine Minute später laufen wir mit unseren Reise-Zertifikaten aus dem Testcenter: Jetzt kann uns wirklich nichts mehr aufhalten.

Nachdem am Morgen vom Abflug noch die letzten spontanen Probleme mit dem Reisepass von Mathis im Bürgerbüro, das glücklicherweise auch am Samstag geöffnet hatte, gelöst werden konnten, reist unsere Reisegruppe aus dem Norden (Heike, Stephen und Mathis) sowie aus dem Süden (Ani und ich) Richtung Frankfurter Flughafen.

Drei Stunden vor dem Abflug: Eine angenehm unaufgeregte Bahnfahrt, ein schneller Check-In mit Gepäckabgabe am Flughafen und ein Passieren der Zollkontrolle später stellen wir fest: Es ging alles einfach und superschnell, weil kaum jemand am Fliegen ist. Leider hat dies auch zur Folge, dass im Terminal Z in Frankfurt abgesehen von Kaffee und ein paar Sandwiches nichts mehr erhältlich ist. Alle Restaurants im Terminal sind geschlossen und unsere Abendessen-Pläne dahin. Bei der Frage nach „Restaurant“ und „warmes Essen“ zucken praktisch alle Flughafenmitarbeiter mit der Schulter, niemand weiss so wirklich, wo man noch etwas zum Essen erhält bzw. was offen ist. Schliesslich ist ein Terminal-Angestellter hilfsbereit und führt uns sogar persönlich aus dem Sicherheitsbereich hinaus bis hin zum Foodcourt der Regionalbahn. Nun gut, die Fastfoodkette der Wahl tut es auch und die Zeit bis zum Abflug geht schnell herum.

Nach dem erneuten Passieren des Zolls und der Sicherheitskontrollen, sowie einem freundlichen Gespräch am Gate und einem Platzwechsel eines anderen Passagiers später, sind wir im Flugzeug, haben zu fünft sechs Sitzplätze in der Boeing 747-800 und freuen uns auf den Flug (die einen) und die Ankunft in Johannesburg (alle).

 

SÜDAFRIKA, WIR KOMMEN!

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