Johannesburg City-Sightseeing und Eindrücke

Johannesburg
Johannesburg Skyline

In den ersten Tagen unserer Reise ging es nicht nur darum einige organisatorische Sachen zu erledigen, Leute zu treffen und unser Auto zu übernehmen (heute gegen unser bisheriges Mietauto "eingetauscht", Vorstellung folgt! ;) ), sondern natürlich auch darum die Stadt Johannesburg ein wenig besser kennen zu lernen. Zugegeben ist es schon so, dass wir das nicht unbedingt als erstes grosses Highlight auf dem Plan hatten, denn bisher mieden wir die Städte eher. Aber einerseits wollten wir uns schon ein eigenes Bild von der bedeutendsten Stadt des Landes (oder gar des Kontinents?) machen und andererseits, wenn wir schon hier sind und die Zeit haben...los gehts! Gestern Freitag war also "Touri-Tag". Mit dem Gautrain (U-/Schnellbahn zwischen Pretoria und Johannesburg) ins Zentrum rein und dort ging es mit dem Hop On-Hop Off Bus durchs Zentrum und an einigen der sehenswertesten Orten entlang.

 

Apartheid-Museum
Apartheid-Museum von aussen, die sieben Säulen der Verfassung

Einen längeren "Hop Off" haben wir für den Besuch des Apartheid-Museums gemacht. Ich muss sagen, dass ich absolut berührt, fasziniert und begeistert von dem Museum bin.

Es ist architektonisch sehenswert und die Tour durch die Geschichte der Apartheid sehr attraktiv, interaktiv und packend aufgebaut. Ich hätte weit mehr als die zwei Stunden im Museum verbringen können, um alles aufzusaugen, zu lesen, anzuschauen oder zu hören. Die Ausstellung ist weit mehr als ein zur Schau stellen der Grausamkeiten der Apartheid. Man wird richtiggehend in die Geschichte des Landes und der Apartheid hineingezogen und ohne Fingerzeig oder moralischer Predigt wird mittels vielen Zeitdokumenten, Berichten, Videos oder Ausstellungsstücken und -räumen vermittelt, wie sich die Ereignisse entwickelten. Selten hat mich ein Museum so emotional bewegt.

Vielleicht auch auf Grund der Tatsache, dass dies zwar Geschichte ist, aber solche, die teilweise zu meiner Lebzeit stattfand - sogar noch während ich im Nachbarland lebte. Und heute, rund 20 Jahre später ist davon im Alltag kaum etwas zu spüren, zumindest auf den ersten Blick.

Fazit: Wenn man auch nur einen halben Tag Zeit hat, das Apartheidmuseum ist ein Must-Visit in Johannesburg!

Hop On-Hop Off Karte
Hop On-Hop Off Tour durch das Zentrum von Johannesburg, bei #5 das Apartheidmuseum.

Zusammenfassend ist die Hop On-Hop Off Tour absolut empfehlenswert, um einen Überblick zu erhalten in einer Stadt, die von Block zu Block und wahrscheinlich auch von Jahr zu Jahr ihr Gesicht völlig wandeln kann. Mitten im dichtesten Trubel, Strassenhändlertreiben, Hup-Verkehr und lauter Musik zwischen engen modernen Hochhausschluchten und ein paar Strassen weiter verwaiste oder verlassen wirkende Blocks, leere eingezäunte Flächen voller Müll, maximal zweistöckige ältere Gebäude. Und wieder ein bisschen weiter lebendige Künstler-Szene, Bars und trendige Geschäfte. Genau so erleben wir die Stadt auch ausserhalb des Zentrums bei den vielen Fahrten quer durch die verschiedensten Gebiete von Johannesburg. Von einem Block auf den anderen ist man plötzlich zwischen Villen-Quartieren mit hohen Mauern, Stacheldraht und Video-Überwachung, nur wenig weiter sind links und rechts dicht an dicht kleine Einfamilienhäuser. 

 

Besonders gefallen mir auch die Geschäftsstrassen innerhalb einzelnen Wohnviertel. In 2-3 Minuten Gehdistanz unserer Unterkunft in Parkview ist auf einigen hundert Metern ein belebtes Zentrum mit Restaurants, Bars, Shops, Supermarkt und diversen Dienstleistungsgeschäften, ein bunter Mix aus allem. Dasselbe ist in vielen anderen Wohnviertel identisch oder ähnlich vorzufinden und unterscheidet sich zwar nach "Wohlstand" des Viertels in Zusammensetzung der Personen, Autos und Geschäfte, ist aber vom Prinzip her dasselbe - wie in einer Kleinstadt.

Mall of Africa
Mall of Africa

Neben der Hop On-Hop Off-Tour waren wir ausserdem in einigen Shoppingmalls (hat auch jedes Quartier). Heute zum Beispiel in der riesigen und vor knapp einem halben Jahr eröffneten Mall of Africa. Es gibt dort mindestens soviel zu kaufen wie in jedem Einkaufszentrum in Mitteleuropa, wir haben sogar einen Lindt-Store gefunden...

Weiter trafen wir gestern Abend fürs Dinner Andrew, der uns später auf der Reise im Februar/März als Guide durch Botswana begleiten wird. Wir verbrachten einen super Abend mit leckerem Essen im Craft/Parkhurst und sinnierten über diverse Themen rund um Safaris, Afrika und das Leben. Zudem bekamen wir einige wertvolle Tipps und Kontakte für die nächsten paar Monate, danke dafür Andrew! Wir freuen uns auf die gemeinsame Safari im nächsten Jahr.

Morgen frieren wir noch einen Tag in Johannesburg (angesagt ist eine Kaltfront mit 7-12°C), danach geht es "raus" in die Wildnis!

 

 

Flo

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Kommentare: 1
  • #1

    Günter (Sonntag, 18 September 2016 11:46)

    Vielen Dank für den Einblick der ersten Tage Eurer Halbjahresreise. Schöne Fotos, aber auch das Video Eurer Wohnung und der Fahrt in Joburg ist sehenswert.
    Ich werde Euch weiter begleiten. Danke für die Gelegenheit!